12 Thesen zur Neuen Spiritualität

1.

Zur Essenz des Menschseins gehört die Fähigkeit zum Glauben an etwas Höheres. Der Mensch ist seinem Wesen nach ein spirituelles Wesen, das die Erfahrung des Menschseins macht: Engel auf Erden in Menschen-Gestalt.

2.

Diese essentielle Spiritualität des Menschen hat in den verschiedenen Zeiten und verschiedenen Kultu­ren unterschiedliche religiöse Formen angenommen.

3.

In den matrilinearen Gesellschaften (die Mutter war bekannt, väterlicher Stammbaum gab es nur in den Königshäusern) stellten sich die Menschen das Göttliche als Mutter vor, als Gebärende und Nährende: Am Anfang war die Frau. [Dies war kein Matriarchat im engen Sinne, da die Frauen nie „geherrscht“, sondern in ihrer Weisheit um das Leben die Gesellschaft lebensfreundlich geführt haben. Die spätere gewaltorientierten HERRschaften ganzer Reiche oblagen den Männern.]

4.

Frauengesellschaften waren es, die die Menschheit zivilisierten: Während Männer noch jagten, bauten Frauen schon Pflanzen an und zogen Haus- und Nutztiere auf, entwickelten Rituale und Kulte, ließen von Sklaven Tempel ihrer Göttinnen bauen, entwickelten Sprache und Heilkünste.
Die mensch­­liche Kultur ist dem Wesen nach weiblich. Der lebensvernichtende Krieg dem Wesen nach männlich.

5.

Doch die von der Göttin geführten Urgesellschaften konnte die Menschen offensichtlich nicht vor den Naturgewalten beschützen. Naturkatastrophen brachen über die Menschen ein (der Mythos der zehn biblischen Plagen), da halfen keine Tieropfer, keine Menschenopfer. Die Natur war offensicht­lich stärker als die Göttin, ihre Priesterinnen und ihre Kulte. Die Natur selbst verjagte die Menschen aus dem ursprünglichen Paradies. Die Göttin und ihre Gesellschaft hatten „versagt“.
Männer glaubten, es besser machen zu können, spielten sich als „Retter gegen die Natur“ auf.

6.

Das Patriarchat entstand als neue Macht über die Natur – und mit ihr eine männerdominierte Göt­ter­welt. Die ersten Schulen der Männer waren Kasernen für die Söhne. Aus den Jägern an Tieren wurden Krieger gegen andere Männer und Stämme. Männer sind die Väter des Krieges, die zwi­schen­menschlichen Konflikte mit verleumderischer Manipulation und Gewalt lösten.

7.

Die Entfremdung des Menschen von der Natur entfremdete ihn auch von seiner natürlichen Spiritualität. Religionen wurden zur Herrschafts-Legitimation, Kriege wurden „im Namen Gottes“ geführt, Menschen in Klassen eingeteilt, hier die Übermenschen, dort die Untermenschen. Die Religionen wurden seelenlos, gnadenlos und unbarmherzig.

8.

Am Ende der Entwicklung huldigten auch die Religionen dem „Mammon“, dem Gott des Materia­lismus. Auch die Religionen verloren ihre Seele – und damit ganze Gesellschaften, ganze Kulturen. Alles seelenlos Gewordene ist jedoch dem Untergang geweiht. Der Verlust der Seele ist der Verlust der Lebenskraft und Lebensfreude. Der Materialismus, die geist- und seelenlose Götzenanbetung von Gold und anderen Insignien des dämonischen Mammons obsiegte gegen den Spiritualismus, die Lobpreisung des Geistes über der Materie: im Osten der atheistische „dialektische Materialismus“, im Westen das Primat des Geld-Materialismus und der Gier nach HABEN.

9.

Die Menschen verdrängten den mütterlichen Charakter der Materie, wurden mit der Aus­beu­tung von Mutter Erde zum globalen „Motherfucker“, dem Beginn des globalen Selbstmordes der männer­dominierten Menschheit. Statt verbindlicher Liebe herrscht trennender Selbsthass.

10.

Doch das Patriarchat hat Mutter Erde nie beherrschen können und sich vor ihrer Rache gefürchtet. Es ist die tiefsitzende Angst vor der Rache der Natur, ihrer Plagen. Diese Angst ist tief irrational. Wie weit wird Mutter Erde mit ihrer Viren-Plage gehen? Wen wird sie verschonen? Wie ist sie für die Herrschenden zu manipulieren? Können wir uns gegen ihre Rache impfen lassen?

11

Doch wir sind alle Kinder von Mutter Erde, unser Herz schlägt in ihrem Rhythmus. Wir wissen im Inneren um unser frevelhaftes Fehlverhalten. Unsere natürliche Spiritualität und Güte als Men­schen sind unser Gewissen und Wissen um das Göttliche in uns, in den anderen Menschen, in Tieren und Pflanzen, in Mutter Erde selbst.

12.

Das macht unsere „Neue Spiritualität“ aus: Sie kommt von keinen Propheten und heiligen Büchern, sondern direkt aus unserer Seele, unserem Gewissen, unserem leidenschaftlichen Mensch­sein. Unsere innere Spiritualität braucht keine äußere Religion, sondern unsere innere Wahrhaftig­keit und Güte. Wir sind die stärksten Kritiker der Religionen, die das Leben selbst verraten haben, weil wir die unsterb­liche Verkörperung unserer inneren Spiritualität sind.

Wir sind die Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. Das wahrhafte Leben ist unsere Religion, die Verwurzelung in Mutter Erde. Das Leben und die Liebe ist unsere Weltreligion.

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